Internationales Recht 0.6 Finanzen 0.67 Doppelbesteuerung
Diritto internazionale 0.6 Finanze 0.67 Doppia imposizione

0.672.917.25 Notenwechsel vom 29. Juni 1959 zwischen dem Schweizerischen Bundesrat und der Belgischen Regierung betreffend die Besteuerung von Unternehmungen der Schiff- und Luftfahrt in der Schweiz und im Belgischen Kongo

0.672.917.25 Scambio di note del 29 giugno 1959 tra il Consiglio federale svizzero e il Governo belga concernente l'imposizione delle imprese di navigazione marittima o aerea in Svizzera e nel Congo belga

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Präambel

Am 29. Juni 1959 richtete der belgische Botschafter in Bern an den Vorsteher des Eidgenössischen Politischen Departements eine Note folgenden Wortlauts:

Übersetzung2

Herr Bundesrat,

Im Namen der belgischen Regierung, die vom Wunsch geleitet ist, die Doppelbesteuerung von Einkünften aus dem Betrieb der Schiff‑ und Luftfahrt zu vermeiden, beehre ich mich, Ihnen folgendes mitzuteilen:

1.  In Ausübung der ihr durch Artikel 44bis des Dekretes vom 10. September 1951 betreffend die Einkommenssteuern im Belgischen Kongo übertragenen Befugnisse verpflichtet sich die belgische Regierung, unter Vorbehalt des Gegenrechts, die schweizerischen Unternehmungen der Schiff‑ und Luftfahrt von jeder kongolesischen Steuer von den Gewinnen oder Einkünften aus dem Betrieb der Schiff‑ und Luftfahrt im internationalen Verkehr zu befreien. Sie erklärt im weitem, dass der Belgische Kongo derzeit keine Vermögens‑ oder Kapitalsteuern erhebt.

2.  Die in § 1 vorgesehene Befreiung ist auch mit Bezug auf schweizerische Unternehmungen der Luftfahrt anwendbar, die sich an einem Pool, an einer gemeinsamen Betriebsorganisation oder an einer internationalen Betriebskörperschaft beteiligen.

3.  Unter «Betrieb der Schiff‑ und Luftfahrt» ist die gewerbsmässige Beförderung von Personen oder Sachen auf dem Meer oder in der Luft durch die Eigentümer, Mieter oder Charterer von Schiffen oder Luftfahrzeugen, mit Einschluss des Verkaufs von Passage‑Billetten, zu verstehen.

4.  Unter «schweizerische Unternehmung» ist jede Kapital‑ oder Personengesellschaft, die in Übereinstimmung mit den in der Schweiz geltenden Gesetzen errichtet worden ist und ihren tatsächlichen Gesellschaftssitz auf schweizerischem Gebiet hat, mit Einschluss aller Gesellschaften, an denen die Schweizerische Eidgenossenschaft oder einer ihrer Kantone beteiligt ist, sowie die Schweizerische Eidgenossenschaft oder einer ihrer Kantone zu verstehen.

5.  Die in den §§ 1 und 2 vorgesehene Befreiung erstreckt sich auf Gewinne, die in den nach dem 31. Dezember 1958 abgeschlossenen Geschäftsjahren erzielt werden.

6.  Es besteht Einverständnis darüber, dass die vorstehenden Bestimmungen auch auf Ruanda‑Urundi3 Anwendung finden.

7.  Die belgische Regierung behält sich vor, diese Erklärung unter schriftlicher, sechsmonatiger Voranzeige an den Schweizerischen Bundesrat zurückzuziehen, in diesem Fall findet die Befreiung letztmals auf die Gewinne der Geschäftsjahre Anwendung, die spätestens am 31. Dezember, weicher dem Ablauf der sechsmonatigen Frist unmittelbar folgt, abgeschlossen werden.

Ich benütze diesen Anlass, Eure Exzellenz erneut meiner ausgezeichneten Hochachtung zu versichern.

Der belgische Botschafter

F. Seynaeve

Der Vorsteher des Eidgenössischen Politischen Departements antwortete dem belgischen Botschafter gleichentags mit folgender Note:

Herr Botschafter,

Ich beehre mich, den Empfang Ihres heutigen Schreibens anzuzeigen.

In Beantwortung Ihres Schreibens habe ich die Ehre, Ihnen im Namen des Schweizerischen Bundesrates, der vom Wunsche geleitet ist, die Doppelbesteuerung von Einkünften aus dem Betrieb der Schiff‑ und Luftfahrt zu vermeiden, folgendes mitzuteilen:

1.  In Ausübung der ihm durch den Bundesbeschluss vom 1. Oktober 19524 über die Ermächtigung zum Austausch von Gegenrechtserklärungen betreffend die Besteuerung von Unternehmungen der Schiff‑ und Luftfahrt übertragenen Befugnisse erklärt der Schweizerische Bundesrat, unter Vorbehalt des Gegenrechts, dass die kongolesischen Unternehmungen der Schiff‑ und Luftfahrt in der Schweiz von allen (eidgenössischen, kantonalen und kommunalen) Steuern von Gewinnen oder Einkünften aus dem Betrieb der Schiff- und Luftfahrt im internationalen Verkehr sowie von den (eidgenössischen, kantonalen und kommunalen) Steuern vom beweglichen Vermögen, mit Einschluss der von diesen Unternehmungen betriebenen Schiffe oder Luftfahrzeuge, befreit sind.

2.  Die in § 1 vorgesehene Befreiung ist auch mit Bezug auf kongolesische Unternehmungen der Luftfahrt anwendbar, die sich an einem Pool, an einer gemeinsamen Betriebsorganisation oder an einer internationalen Betriebskörperschaft beteiligen.

3.  Unter «Betrieb der Schiff‑ und Luftfahrt» ist die gewerbsmässige Beförderung von Personen oder Sachen auf dem Meer und in der Luft durch die Eigentümer, Mieter oder Charterer von Schiffen oder Luftfahrzeugen, mit Einschluss des Verkaufs von Passage‑Billetten, zu verstehen.

4.  Unter «kongolesische Unternehmung» ist jede Kapital‑ oder Personengesellschaft, die in Übereinstimmung mit den im Belgischen Kongo geltenden Gesetzen errichtet worden ist und tatsächlichen Gesellschaftssitz auf kongolesischem Gebiet hat, mit Einschluss aller Gesellschaften, an denen der Belgische Kongo beteiligt ist, sowie der Belgische Kongo zu verstehen.

5.  Die in den §§ 1 und 2 vorgesehene Befreiung erstreckt sich auf die für die Zeit nach dem 31. Dezember 1957 erhobenen schweizerischen Steuern.

6.  Es besteht Einverständnis darüber, dass die vorstehenden Bestimmungen auch auf Ruanda‑Urundi Anwendung finden.

7.  Der Schweizerische Bundesrat behält sich vor, diese Erklärung unter schriftlicher, sechsmonatiger Voranzeige an die belgische Regierung zurückzuziehen; in diesem Fall findet die Befreiung letztmals auf die für jene Periode erhobenen schweizerischen Steuern Anwendung, die am 31. Dezember, welcher dem Ablauf dieser sechsmonatigen Frist unmittelbar folgt, zu Ende geht.

Indem ich Ihnen die Zustimmung des Schweizerischen Bundesrates zum Inhalt Ihrer Note bekanntgebe, beehre ich mich, Ihnen zu bestätigen, dass diese Note, zusammen mit der vorliegenden Note, eine Vereinbarung zwischen den beiden Regierungen in dieser Angelegenheit begründet.

Ich benütze diesen Anlass, um Sie, Herr Botschafter, erneut meiner ausgezeichneten Hochachtung zu versichern.

Max Petipierre

2 Der Originaltext findet sich unter der gleichen Nummer in der französischen Ausgabe dieser Sammlung.

3 Heute: Ruanda und Burundi.

4 SR 672.1

Preambolo

Il 29 giugno 1959, l’Ambasciatore del Belgio a Berna ha inviato al capo del Dipartimento politico federale2 la nota seguente:

Traduzione3

Signor Consigliere federale,

In nome del Governo belga, il quale desidera evitare la doppia imposizione dei redditi provenienti dall’esercizio della navigazione marittima o aerea, mi onoro di comunicarLe quanto segue:

1.  Il Governo belga, in virtù della facoltà accordatagli nell’articolo 44bis del decreto del 10 settembre 1951 concernente le imposte sui redditi nel Congo belga si obbliga, con riserva della reciprocità, a esentare le imprese svizzere di navigazione marittima o aerea da ogni imposta congolese su gli utili o i redditi provenienti dall’esercizio della navigazione marittima o aerea nel traffico internazionale. D’altra parte, esso dichiara che al presente il Congo belga non riscuote alcuna imposta su il patrimonio o il capitale.

2.  L’esenzione prevista nel numero 1 è parimente applicabile alle imprese svizzere di navigazione aerea le quali partecipino a un fondo comune (pool), a un esercizio in comune o a un organismo internazionale d’esercizio della navigazione aerea.

3.  La locuzione «esercizio della navigazione marittima o aerea» designa il trasporto professionale, per mare o per aria, di persone o di cose, eseguito dai proprietari, locatari o noleggiatori di navi o di aeronavi, compresa la vendita di biglietti di passaggio.

4.  La locuzione «imprese svizzere» designa ogni società di capitali o di persone – comprese quelle alle quali partecipa la Confederazione Svizzera oppure uno dei suoi Cantoni – costituita in conformità delle leggi vigenti nella Svizzera e aventi la sede sociale effettiva sul territorio svizzero, come anche la Confederazione Svizzera oppure uno dei suoi Cantoni.

5.  L’esenzione prevista nei numeri 1 e 2 si estenderà agli utili conseguiti negli esercizi finanziari chiusi dopo il 31 dicembre 1958.

6.  È inteso che le disposizioni precedenti si applicano anche al Ruanda‑Urundi4.

7.  Il Governo belga si riserva di revocare la presente dichiarazione, mediante un preavviso di sei mesi trasmesso per iscritto al Consiglio federale; in tale caso, l’esenzione sarà applicata, l’ultima volta, agli utili conseguiti nel corso degli esercizi finanziari chiusi, al più tardi, il 31 dicembre immediatamente successivo alla scadenza del termine indicato di sei mesi.

Profitto della presente occasione per significare a Sua Eccellenza la mia alta considerazione.

L’Ambasciatore del Belgio:

F. Seynaeve

Con nota, data in quel medesimo giorno, il Dipartimento politico federale rispondeva all’Ambasciatore del Belgio come segue:

Signor Ambasciatore,

Mi onoro di dichiarare ricevuta la sua lettera data oggi.

Rispondendo alla medesima in nome del Consiglio federale svizzero, il quale desidera evitare la doppia imposizione dei redditi provenienti dall’esercizio della navigazione marittima o aerea, mi onoro di comunicarLe quanto segue:

1.  Il Consiglio federale svizzero, in virtù della facoltà accordatagli per decreto federale del 1° ottobre 19525 che lo autorizza a procedere allo scambio di dichiarazioni di reciprocità sull’imposizione delle imprese di navigazione marittima, interna o aerea, dichiara, con riserva della reciprocità, che le imprese congolesi di navigazione, marittima o aerea, sono esentate in Svizzera da ogni imposta (federale, cantonale e comunale) su gli utili o i redditi provenienti dall’esercizio della navigazione marittima o aerea nel traffico internazionale, come anche dalle imposte (federali, cantonali e comunali) sui beni mobili, comprese le navi e le aeronavi esercitate da tali imprese.

2.  L’esenzione prevista nel numero 1 è parimente applicabile alle imprese congolesi di navigazione aerea le quali partecipino a un fondo comune (pool), a un esercizio in comune o a un organismo internazionale d’esercizio della navigazione aerea.

3.  La locuzione «esercizio della navigazione marittima o aerea» designa il trasporto professionale, per mare o per aria, di persone o di cose, eseguito dai proprietari, locatari o noleggiatori di navi o di aeronavi, compresa la vendita di biglietti di passaggio.

4.  La locuzione «imprese congolesi» designa ogni società di capitali o di persone – comprese quelle alle quali partecipa il Congo belga – costituita in conformità delle leggi vigenti nel Congo belga e aventi la sede sociale effettiva sul territorio congolese, come anche il Congo belga.

5.  L’esenzione prevista nei numeri 1 e 2 si estenderà alle imposte svizzere riscosse per un tempo successivo al 31 dicembre 1957.

6.  È inteso che le disposizioni precedenti si applicano anche al Ruanda‑Urundi6.

7.  Il Consiglio federale svizzero si riserva di revocare la presente dichiarazione, mediante un preavviso di sei mesi trasmesso per iscritto al Governo belga; in tale caso, l’esenzione sarà applicata, l’ultima volta, alle imposte svizzere riscosse per lo spazio di tempo che cessa il 31 dicembre immediatamente successivo alla scadenza del termine indicato di sei mesi.

Nel comunicarLe l’assenso del Consiglio federale svizzero al contenuto della sua nota, mi onoro di confermarLe che quella e la presente nota costituiscono sulla faccenda un accordo tra i due Governi.

Profitto della presente occasione per significarLe, signor Ambasciatore, la mia alta considerazione.

Max Petipierre

2 Ora: Dipartimento federale degli affari esteri

3 Il testo originale è pubblicato sotto lo stesso numero nell’ediz. franc. della presente Raccolta.

4 Ora: Rwanda e Burundi

5 RS 672.1

6 Ora: Rwanda e Burundi

 

Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend ist allein die Veröffentlichung durch die Bundeskanzlei.
Il presente documento non è una pubblicazione ufficiale. Fa unicamente fede la pubblicazione della Cancelleria federale. Ordinanza sulle pubblicazioni ufficiali, OPubl.