1. Sofern in diesem Artikel nicht anders bestimmt, ist das WTO-Übereinkommen über die Anwendung gesundheitspolizeilicher und pflanzenschutzrechtlicher Massnahmen (nachfolgend als das «SPS-Übereinkommen» bezeichnet)21 anwendbar, das hiermit mutatis mutandis in dieses Abkommen übernommen und zu dessen Bestandteil erklärt wird.
2. Eine einführende Vertragspartei stellt sicher, dass Waren, die ihre massgebenden gesundheitspolizeilichen und pflanzenschutzrechtlichen Anforderungen sowie die geltenden innerstaatlichen Gesetze und Regelungen erfüllen, nach der Inverkehrbringung auf ihrem Markt frei verkehren können. Die gesundheitspolizeilichen und pflanzenschutzrechtlichen Anforderungen sowie innerstaatlichen Gesetze und Regelungen werden nichtdiskriminierend angewendet.
3. Die Vertragsparteien vereinbaren die Verwendung von Systemaudits als bevorzugte Beurteilungsmethode. Die Notwendigkeit zur Durchführung von Inspektionen vor Ort muss gerechtfertigt und von den Vertragsparteien vereinbart sein.
4. Die Vertragsparteien vereinbaren, die Zahl der SPS-Musterzertifikate möglichst gering zu halten. Werden offizielle Zertifikate verlangt, sollten sie den in internationalen Normen festgelegten Grundsätzen entsprechen. Führt eine Vertragspartei ein Zertifikat ein oder ändert sie ein Zertifikat ab, so sind die Informationen über das vorgeschlagene neue oder geänderte Zertifikat so früh wie möglich in englischer Sprache zu notifizieren. Die Vertragsparteien erklären und rechtfertigen die Einführung bzw. Änderung eines Zertifikats. Der ausführenden Vertragspartei ist genügend Zeit zur Anpassung an die neuen Anforderungen einzuräumen.
5. Einfuhrkontrollen werden in Übereinstimmung mit internationalen Normen, Richtlinien und Empfehlungen der zuständigen internationalen Organisationen durchgeführt, wie der Kommission des Codex Alimentarius (CAC), einschliesslich der Kommission des Codex für Kontroll- und Zertifizierungssysteme bei der Lebensmittelein- und -ausfuhr (CCFICS), des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens (IPPC)22 und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE).
6. Die Einfuhrvorschriften und -kontrollen für eingeführte Erzeugnisse, die von diesem Artikel erfasst werden, stützen sich auf das von diesen Erzeugnissen ausgehende Risiko und werden nichtdiskriminierend angewendet. Einfuhr- und Grenzkontrollen werden so speditiv wie möglich und auf eine Weise durchgeführt, die nicht handelsbeschränkender ist als erforderlich.
7. Auf Anfrage werden zwischen den zuständigen Behörden Informationen zur Häufigkeit von Einfuhrkontrollen oder zu Änderungen der Kontrollhäufigkeit ausgetauscht.
8. Jede Vertragspartei stellt sicher, dass angemessene Verfahren bestehen, die es der für die Sendung verantwortlichen Person bzw. Stelle, deren Waren zu testen und zu untersuchen sind, ermöglichen, im Rahmen des offiziellen Tests eine zusätzliche Expertenmeinung zu beantragen.
9. Erzeugnisse, die bei der Einfuhr Zufalls- und Routinekontrollen unterzogen werden, sollten in Erwartung der Testergebnisse freigegeben werden, sofern keine wahrgenommenen oder überprüften Risiken von den Erzeugnissen ausgehen.
10. Hält eine Vertragspartei ein Erzeugnis aufgrund eines wahrgenommenen Risikos an der Grenze zurück, so wird der Entscheid zur Freigabe so schnell wie möglich getroffen. Es wird jede Anstrengung unternommen, das Verderben von verderblichen Waren23 zu vermeiden.
11. Wird ein Erzeugnis in einer Einfuhrstelle aufgrund eines überprüften schwerwiegenden gesundheitspolizeilichen oder pflanzenschutzrechtlichen Problems zurückgewiesen, so wird die zuständige Behörde der ausführenden Vertragspartei unverzüglich informiert. Die Sachlage und die wissenschaftliche Begründung werden der ausführenden Vertragspartei auf Anfrage so schnell wie möglich, jedoch in jedem Fall innerhalb von 14 Tagen, schriftlich mitgeteilt.
12. Hält eine Vertragspartei in einer Einfuhrstelle ein aus einer anderen Vertragspartei ausgeführtes Erzeugnis aufgrund einer wahrgenommenen Nichtkonformität mit einer gesundheitspolizeilichen oder pflanzenschutzrechtlichen Massnahme zurück, so wird der für die Sendung verantwortlichen Person bzw. Stelle umgehend die sachbezogene Rechtfertigung für die Zurückhaltung mitgeteilt. Wird ein Erzeugnis in einer Einfuhrstelle zurückgewiesen, stellt jede Vertragspartei sicher, dass angemessene Verwaltungs- bzw. Rechtsverfahren bestehen, um in Übereinstimmung mit ihren innerstaatlichen Gesetzen und Regelungen eine Rekursbeschwerde gegen den Entscheid einzureichen.
13. Auf Ersuchen einer Vertragspartei, die der Ansicht ist, dass eine andere Vertragspartei eine Massnahme getroffen hat, die ein Handelshemmnis schaffen könnte oder geschaffen hat, werden Konsultationen abgehalten. Solche Konsultationen finden innerhalb von 30 Tagen nach Eingang des Ersuchens mit dem Ziel statt, eine beiderseits annehmbare Lösung zu finden. Finden die Konsultationen nicht im Gemischten Ausschuss statt, wird dieser darüber informiert. Im Fall von verderblichen Waren sind Konsultationen ohne unangemessenen Verzug zwischen den zuständigen Behörden abzuhalten. Die Konsultationen können gemäss jeder vereinbarten Methode durchgeführt werden.
14. Die Vertragsparteien einigen sich auf Ersuchen einer Vertragspartei ohne unangemessenen Verzug auf eine Übereinkunft, um die gleichwertige Behandlung24 in Bezug auf gesundheitspolizeiliche und pflanzenschutzrechtliche Massnahmen, die jede Vertragspartei jeweils mit einer Nichtvertragspartei vereinbart hat, auch auf die andere Vertragspartei auszuweiten.
15. Die Vertragsparteien tauschen Namen und Adressen von Kontaktstellen aus, um die Kommunikation und den Informationsaustausch zu erleichtern. Sie notifizieren sich gegenseitig jede wesentliche Änderung der Struktur, Organisation und Aufgabenteilung der zuständigen Behörden und Kontaktstellen.
21 SR 0.632.20, Anhang 1A.4
23 Für die Zwecke dieses Artikels bedeuten «verderbliche Waren» Waren, die aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften rasch verderben, insbesondere ohne geeignete Lagerbedingungen.
24 Das hier verwendete «gleichwertig» ist nicht im Sinne des im SPS-Übereinkommen der WTO vorkommenden Begriffs «Gleichwertigkeit» («equivalence») zu verstehen.
1. Sauf disposition contraire du présent article, l’Accord de l’OMC sur l’application des mesures sanitaires et phytosanitaires (ci-après dénommé «Accord SPS»)21 s’applique; il est incorporé mutatis mutandis au présent Accord et en fait partie intégrante.
2. Une Partie importatrice fait en sorte que les marchandises satisfaisant à ses prescriptions sanitaires et phytosanitaires pertinentes et à ses lois et réglementations intérieures applicables circulent librement une fois mises sur son marché. Les prescriptions sanitaires et phytosanitaires et les lois et réglementations intérieures sont appliquées de manière non discriminatoire.
3. Les Parties conviennent d’utiliser les audits de système comme méthode d’évaluation principale. La nécessité de procéder à une inspection sur place doit être justifiée et convenue par les Parties.
4. Les Parties conviennent de minimiser autant que possible le nombre de modèles de certificats dans le domaine des mesures sanitaires et phytosanitaires. Lorsque des certificats officiels sont requis, ils devraient être conformes aux principes énoncés dans les normes internationales. Si une Partie instaure ou modifie un certificat, des renseignements sur le certificat nouveau ou révisé proposé sont notifiés, en anglais, le plus tôt possible. Les Parties expliquent et justifient l’instauration ou la modification d’un certificat. La Partie exportatrice se voit accorder un délai raisonnable pour s’adapter aux nouvelles prescriptions.
5. Le contrôle des importations devrait être effectué conformément aux normes, directives et recommandations internationales édictées par les organisations internationales compétentes, comme la Commission du Codex Alimentarius (CAC), y compris le Comité du Codex sur les systèmes d’inspection et de certification des importations et des exportations alimentaires (CCFICS), la Convention internationale pour la protection des végétaux (CIPV)22 et l’Organisation mondiale de la santé animale (OIE).
6. Les prescriptions et contrôles en matière d’importation appliqués aux produits importés couverts par le présent article sont basés sur les risques liés à ces produits et sont appliqués de manière non discriminatoire. Les contrôles des importations et les contrôles à la frontière sont effectués le plus rapidement possible et d’une manière qui ne restreint pas inutilement le commerce.
7. Des renseignements sur la fréquence des contrôles des importations ou sur des modifications de cette fréquence sont échangés sur demande entre les autorités compétentes.
8. Chaque Partie garantit l’existence de procédures adéquates pour permettre à la personne ou entité responsable de l’envoi dont les marchandises font l’objet d’un échantillonnage et d’une analyse de demander, dans le cadre de l’échantillonnage officiel, l’avis supplémentaire d’un expert.
9. Les produits faisant l’objet de contrôles aléatoires ou de routine à l’importation devraient être dédouanés sans attendre les résultats des contrôles si aucun risque perçu ou vérifié n’est associé à ces produits.
10. Si un produit est retenu à la frontière en raison d’un risque perçu, la décision concernant le dédouanement est émise le plus rapidement possible. Tout est mis en œuvre pour éviter la détérioration des marchandises périssables23.
11. Si un produit est rejeté à un point d’entrée en raison d’un problème sanitaire ou phytosanitaire grave et avéré, l’autorité compétente de la Partie exportatrice en est informée immédiatement. Sur demande, le fondement factuel et la justification scientifique sont communiqués par écrit à la Partie exportatrice le plus tôt possible, mais au plus tard dans un délai de 14 jours.
12. Lorsqu’une Partie retient, à un point d’entrée, un produit exporté par une autre Partie en raison du non-respect apparent d’une mesure sanitaire ou phytosanitaire, la justification factuelle de la rétention est notifiée dans les meilleurs délais à la personne ou entité responsable de l’envoi. Si un produit est rejeté à un point d’entrée, chaque Partie garantit l’existence de procédures administratives ou juridiques adéquates pour faire recours contre la décision, conformément à ses lois et réglementations intérieures.
13. Des consultations sont menées à la demande d’une Partie considérant qu’une autre Partie a instauré une mesure qui est susceptible de créer un obstacle au commerce ou en a créé un. Ces consultations ont lieu dans les 30 jours à compter de la date de réception de la demande et ont pour but de trouver une solution mutuellement acceptable. Si les consultations n’ont pas lieu au sein du Comité mixte, celui-ci devrait en être informé. Pour les marchandises périssables, les consultations entre les autorités compétentes sont menées sans retard indu. Ces consultations peuvent être conduites selon toute méthode convenue.
14. À la demande d’une Partie, les Parties conviennent, sans retard indu, d’un arrangement prévoyant l’extension réciproque de tout traitement équivalent24 en matière de mesures sanitaires et phytosanitaires mutuellement convenu entre chacune des Parties et une tierce partie.
15. Les Parties échangent les noms et adresses de points de contact, afin de faciliter la communication et l’échange de renseignements. Elles se notifient tout changement déterminant dans la structure, l’organisation et la répartition des responsabilités des autorités et points de contact compétents.
21 RS 0.632.20, annexe 1A.4
23 Aux fins du présent article, l’expression «marchandises périssables» s’entend des marchandises se décomposant rapidement en raison de leurs caractéristiques naturelles, en particulier faute de conditions d’entreposage appropriées.
24 Le mot «équivalent» utilisé ici ne doit pas s’entendre comme le terme «équivalence» de l’Accord SPS de l’OMC.
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Ceci n’est pas une publication officielle. Seule la publication opérée par la Chancellerie fédérale fait foi. Ordonnance sur les publications officielles, OPubl.